Die Seebauer Firmen-Geschichte...



Herzlich willkommen! Ich bin Toni Biberger, langjähriger Mitarbeiter im Gartencenter Seebauer. 1976 habe ich dort angefangen, damals in der Abteilung für Geräte und Gartenbedarf, später auch im Bereich Pflanzenschutz und Dünger, zwischenzeitlich kamen auch noch Grills dazu. Nach und nach habe ich verschiedene Stationen durchlaufen, bis hin zur langjährigen Leitung der Geräteabteilung. Es gab auch Abstecher in andere Resorts… als ich zufällig eine Einladung zur Weihnachtsfeier illustriert habe – entwickelte sich daraus auch meine Mitarbeit im Marketing: ich zeichnete Grafiken für Flugblätter, Wurfsendungen und Anzeigen.

Obwohl ich inzwischen im Ruhestand bin, bin ich immer noch regelmäßig im Gartencenter aktiv. Es würde mir einfach fehlen, nicht mehr dort zu sein. Ich schätze den Seebauer als Familienbetrieb sehr, denn über die Jahre ist eine enge Bindung entstanden. Ich durfte den Weg des Gartencenters von den Anfängen miterleben und ein Stück weit mitgestalten. Die Atmosphäre und der Teamgeist sind einfach einzigartig. Und mal ehrlich: Warum sollte man wechseln, wenn man die Möglichkeit hat, in einem Gartencenter zu arbeiten, das schon mehrfach als bestes in Deutschland ausgezeichnet wurde? Lassen Sie mich Ihnen die Geschichte erzählen, die ich in Teilen aus erster Hand miterlebt habe.

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Die frühen Jahre des Gartenbaus Seebauer (1864 – 1967)

Die Wurzeln des Gartencenters Seebauer reichen weit zurück – bis ins Jahr 1864, als der Gartenbau- und Baumschulbetrieb in der Nähe von Marktschwaben gegründet wurde. Damals war die Region noch ländlich geprägt, und die Versorgung der Städte mit landwirtschaftlichen Produkten spielte eine zentrale Rolle. 1888 zog die Firma nach Ramersdorf, das inzwischen zur Stadt München gehörte. Hier, in der expandierenden Haupt- und Residenzstadt, war für den Betrieb der ideale Standort, um seine Produkte zu vermarkten.Ein entscheidender Schritt folgte 1918, als August Seebauer ein Grundstück an der Rosenheimer Straße erwarb – an der heutigen Ottobrunner Straße 61. Dort entstand eine Baumschule, die das Fundament für das heutige Gartencenter legte. Schon damals waren Pflanzen, Gärten und Landschaftsgestaltung der Kern des Unternehmens. Diese frühe Phase ist die Basis, auf der später die Vision von Gertraud und Lutz Gerstenkorn aufgebaut wurde.

Die Anfänge und erste Erweiterungen (1968–1981/82)


Die Geschichte des Gartencenters Seebauer beginnt 1968 mit der Gründung durch Gertraud und Lutz Gerstenkorn. Die beiden legten damals den Grundstein für ein Unternehmen, das heute weit über die Stadtgrenzen Münchens hinaus bekannt ist. Schon 1975 wurde die erste Erweiterung realisiert: Drei neue Gewächshäuser wurden im Anschluss an den bestehenden Bau zur Ständlerstraße hin gebaut, um mehr Platz für Pflanzen und Zubehör zu schaffen.

Ich selbst kam 1976 zum Seebauer und konnte schon damals die ersten Veränderungen hautnah miterleben. Es war eine spannende Zeit, denn ab 1978 begann die Geschäftsleitung, die Mitarbeiter systematisch zu schulen – was damals in der Branche noch nicht üblich war. Es wurden Schulungen über den VDG organisiert, und wir unternahmen Besichtigungsfahrten zu anderen Gartencentern, sogar bis nach Norddeutschland. Ich erinnere mich, wie wir uns dort inspirieren ließen, durch Gestaltung, Präsentationen oder Sortimente und natürlich waren wir auch von den teils originellen Baulichkeiten beeindruckt . Ein weiterer Meilenstein war der Bau der großen Verkaufshalle 1981/82, die bis heute das Herzstück des Gartencenters ist. Diese moderne Halle war ein Quantensprung und hat uns eine ganz neue Qualität ermöglicht.

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Fortschritt und Herausforderungen (1982–1985)

1982 war ein besonderes Jahr, denn wir feierten die Eröffnung der neuen Verkaufshalle, wie damals üblich – mit Bier und Leberkäse für die Kunden. Gleichzeitig haben wir unser Sortiment erweitert: Gartenmöbel kamen hinzu, der Gartenteichsektor gewann an Bedeutung und auch der Weihnachtsmarkt wurde größer und beeindruckender.

Doch dann kam 1984 der große Hagelsturm. Ich werde diesen Tag nie vergessen: Fast alle Gewächshausdächer waren zerstört, Pflanzen und Ware schwer beschädigt. Es war ein Kraftakt, die Schäden zu beseitigen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.Während wir auf sog. CC-Containern improvisierte Notverkäufe organisierten, lief der Wiederaufbau auf Hochtouren. Dank des Engagements der Geschäftsleitung und des gesamten Teams konnten wir 1985 mit neuer Ausstattung und frischem Elan in die Frühjahrssaison starten. Diese Zeit hat uns alle enger zusammengeschweißt und gezeigt, was man gemeinsam schaffen kann.

Wachstum und neue Konzepte (1986–1989)


Die nächsten Jahre brachten viele Neuerungen. 1986 konnte durch einen Glücksfall das Gebäude der ehemaligen Fa. FUVA,auf der gegenüber liegenden Straßenseite erworben werden, das uns endlich mehr Lagerraum bot, vor allem für Gartenmöbel. Zur gleichen Zeit wurde die erste Betriebskleidung eingeführt – das war anfangs bei den Mitarbeitern nicht unumstritten, aber inzwischen ist sie nicht mehr wegzudenken. Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen im Team darüber!

1989 war ein besonders aufregendes Jahr: Wir eröffneten unser neues, längst fällig gewordene Parkhaus. Es war eine notwendige Maßnahme, denn durch den wachsenden Kundenstrom war die Parksituation immer schwieriger geworden. Die Stadt München hatte uns den Bau zur Auflage gemacht, und wir waren froh, als es endlich fertig war. Ich war beeindruckt, wie professionell das Ganze umgesetzt wurde – von der Planung bis zur Eröffnung.

Der Beginn der Modernisierung (1994–1997)

Ab Mitte der 1990er Jahre wurde klar, dass wir unser Gartencenter modernisieren mussten, um neben den immer größer und moderner gestalteten Baumärkten und Gartencenter der Mitbewerber bestehen zu können. 1994 begannen wir damit, die Gewächshausdächer anzuheben, um die Verkaufsflächen heller und übersichtlicher zu gestalten.

1997 folgte ein Highlight, an das ich mich besonders gern erinnere: Der Bau des Galerie-Cafés im Obergeschoss der Verkaufshalle. Dieser Ort schuf durch sein ansprechendes Ambiente, mit großen Pflanzen, bequemen Sitzinseln und Live-Musik eine besonders gemütliche Atmosphäre, die die Kunden begeisterte. Gleichzeitig wurde der Eingangsbereich neu gestaltet. Der gläserne Eingangsturm wurde zu einem echten Wahrzeichen, das bis heute unser Gartencenter prägt.

Internationale Anerkennung und Expansion (2000–2001)


2000 war ein aufregendes Jahr, denn wir waren Teil des Internationalen Gartencenter Kongresses, der auch bei uns Station machte. Wochenlang haben wir geplant und organisiert, um unsere internationalen Gäste zu beeindrucken. Am Ende war es ein voller Erfolg – trotz eines Wolkenbruchs, der uns beinahe die Elektrik lahmgelegt hätte.

2001 begann ein weiteres wichtiges Kapitel: Der Aufbau unserer neuen Produktionsgärtnerei in Unterbiberg. Es war eine sehr kluge Entscheidung, der Geschäftsleitung, dieses sehr nahe am Gartencenter gelegene Grundstück zu erwerben, denn das Gelände bot ideale Bedingungen - kurze Wege und viel Fläche - um das Gartencenter u. a. zügig mit selbst produzierten Zimmer- und Containerpflanzen und weiteren Waren zu versorgen die hier eingelagert werden konnten. Ich war beeindruckt, wie schnell sich dieser Standort zu einem wichtigen Bestandteil unseres Betriebs entwickelt hat.

Innovationen und ein Blick in die Zukunft (2007–heute)

Von 2007 bis 2008 stand der nächste große Umbau an: die Überdachung einer 8.000 m² großen Freilandfläche mit einem innovativen Cabriodach. Ich erinnere mich noch gut, wie angenehm es die Kunden empfanden, dass sie jetzt bei jedem Wetter geschützt einkaufen konnten. Auch für uns Mitarbeiter war es ein großer Fortschritt. Und der Blick in die Zukunft?

Nach vielen Jahren gemeinsamen Schaffens und einer erfolgreichen Übergabe durch seine Eltern liegt das Gartencenter Seebauer seit 2015 nun in der 5. Generation in den Händen von Bernhard Gerstenkorn. Auch seine Schwester Carolin Krämer prägt den Erfolg des Gartencenters durch ihre aktive und kreative Mitarbeit entscheidend mit.

Seit 2024 steht das nächste große Projekt an: die Erweiterung unseres Parkhauses und der Bau neuer Lagerflächen darunter. Ich bin sicher, dass dies ein weiterer Meilenstein für das Gartencenter Seebauer wird. Eines steht fest: Stillstand gibt es hier nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich dem Unternehmen seit fast fünf Jahrzehnten so verbunden bin.

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